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Warum ich glaube, dass Gründer und Investoren offen über ihre #Fails sprechen sollten

  • Autorenbild: Björn Jopen
    Björn Jopen
  • 13. Dez. 2022
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. Dez. 2022


Ich habe in den letzten zehn Jahren in eine Vielzahl von Startups investiert – und natürlich nicht mit jedem Investment richtig gelegen. Solche Misserfolge gehören zum Leben von Business Angels dazu. Das ist auch der Grund, warum ich auf meiner Website https://www.jale.vc/ eine Rubrik mit diesen Fails habe und darüber sehr offen spreche.

Die Ursachen für das Scheitern von Startups sind vielfältig. Oft hat das zu tun mit dem Team, dem Produkt, aber auch mit dem Geschäftsmodell und dem Erlösmodell, bzw. den angesprochenen Kunden oder der Zielgruppe. Doch in vielen Fällen kann man justieren: Ich kann zum Beispiel von DemoUp berichten, die in 2019 kurz vor der Insolvenz standen.

Das Unternehmen ist zwischenzeitlich glücklicherweise eines meiner erfolgreichsten

Investments, weil wir erkannt haben, dass es ein Problem im Pricing gab und das neue

Management mit Nader El Ali und Tobias Degele im Vertrieb und im Produkt kräftig Gas

gegeben haben.

Neben möglichen Fehlern im Geschäfts- oder Erlösmodell geht es aber häufig auch um

Schwächen im Gründerteam, die dazu beitragen, dass ein Startup sein Potenzial nicht

freisetzen kann. Ein Gründer hat andere Prioritäten, etwa familiärer Natur, die Gründer

passen menschlich nicht zusammen oder ergänzen sich in ihren Skills nicht optimal. Oftmals

konzentrieren sich Gründer auch zu stark aufs Produkt und übersehen, dass dieses ohne die

nötigen Vertriebsaktivitäten nicht erfolgreich wird.

Spannend ist in diesem Zusammenhang auch, wie offen die Gründer kommunizieren, wie

bereit für Beratung sie sich in der Stresssituation des drohenden Scheiterns zeigen und wie

kritikfähig und einsichtig sie bezüglich in der Vergangenheit getroffener Fehleinschätzungen

sind. Meine Aufgabe als Business Angel oder Investor ist es dabei auch, gerade in solchen

schwierigen Situationen geeignete Ratschläge zu geben und das Schiff im besten Fall erneut

auf Kurs zu bringen.

Und bekanntermaßen sind viele Gründer Wiederholungstäter. Es kann also gut sein, dass der Gründer nach dem Scheitern der Firma wieder eine neue Firma gründen möchte. Er wird

seinerseits ebenfalls von einem Fail etwas gelernt haben. Für mich bedeutet das: Wer sich

als Business Angel in solch einer Situation professionell verhält, hat oft die Chance, als Erstinvestor bei der neuen Gründung einzusteigen.

Gleichzeitig sorgen solche Fails aber auch dafür, dass ich mehr über die anderen Investoren

und Business Angels lerne, die mit investiert sind. Man weiß hinterher, wer von ihnen professionell und zielführend mit dem Scheitern umgegangen ist und mit wem man in Zukunft noch einmal zusammenarbeiten wird.

Unterm Strich ist mir dabei vor allem wichtig, aus jedem Misserfolg und jedem gescheiterten

Investment zumindest ein Learning zu bekommen, um denselben Fehler nicht mehrfach zu

machen. Ich glaube, dass mit jedem Investment das eigene Bauchgefühl und der Erfahrungsschatz besser werden.

 
 
 

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